Bildschirmbrille

In der moder­nen Arbeits­welt arbei­ten immer mehr Men­schen täg­lich mehrere Stun­den an einem Bild­schirm­arbeits­platz.

Auch in pri­va­ten Bereich nimmt die Beschäf­ti­gung mit Dis­plays, wie Smart­phones Kon­so­len Moni­toren etc. zu.

Arbei­ten am Bild­schirm­ar­beits­platz stellt hohe Anfor­de­run­gen an die Augen. Pro Tag wech­selt der Blick ständig zwi­schen Moni­tor Tas­ta­tur und Manu­skript hin und her, die Nah­ein­stel­lung ist ohne Unter­bre­chung stun­den­lang an­ge­strengt. Um Beschwer­den wie Kopf­schmer­zen, nach­las­sende Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit, unschar­fes Sehen, Dop­pel­bil­der, Juck­reiz oder Trä­nen zu ver­mei­den, wird oft das Tra­gen einer Bild­schirm­brille erfor­der­lich, selbst wenn im nor­ma­len Leben eine Seh­hilfe noch nicht nötig ist. Eine Bild­schirm­arbeits­platz­brille ist auch zu em­pfeh­len, wenn trotz opti­maler Be­dingungen am Arbeits­platz Pro­bleme be­steh­en, den Bild­schirm und die Tas­tat­ur gut zu er­ken­nen.

Bis zum 50. Lebens­jahr wird oft eine Ein­stärken­brille auf ca. 70 cm Ent­fer­nung an­ge­passt. Ab dem 50. Lebens­jahr ist meist eine spe­ziel­le Gleit­sicht­brille für den Nah­be­reich sinn­voll, die im Be­reich von 100 cm bis 40 cm alle Ent­fer­nungen un­ver­zerrt und ohne Zwangs­hal­tung abdeckt.

Wir be­ra­ten sie un­ab­hängig und ver­ord­nen die medi­zi­nisch sinn­volle Bild­schirm­brille. Die Unter­su­chung und Ver­ord­nung einer Bild­schirm­brille wird von den ge­setz­lichen Kranken­kassen nicht über­nom­men. Die Kos­ten hier­für wer­den aber in der Re­gel vom Arbeit­geber über­nom­men.

Tipp: Infor­mie­ren Sie sich vor­ab bei Ihrem Arbeit­geber, ob er mit einem An­bie­ter eine Ver­ein­ba­rung ge­trof­fen hat oder einen Zu­schuss ge­währt.


Netzhautvorsorge

Bei einer Kurz­sich­tig­keit von über 3 Diop­trien besteht sta­tis­tisch gese­hen ein erhöh­tes Risiko für das Auf­tre­ten einer Netz­haut­ab­lö­sung.

Daher sollte die Netz­haut alle 1–2 Jahre vor­beu­gend unter­sucht wer­den. Vor­stu­fen einer Netz­haut­ab­lö­sung kön­nen kleine Löcher oder Risse in der Netz­haut sein. Meist genügt eine ambu­lante Laser­be­hand­lung, um eine spä­tere gefähr­li­che Netz­haut­ab­lö­sung mit Seh­ver­lust zu verhindern.

Aber auch bei Men­schen ohne Augen­er­kran­kun­gen ist min­des­tens eine vor­beu­gende Netz­haut­un­ter­su­chung sinn­voll. Häu­fig ent­deckt der Augen­arzt bis­her nicht bekannte All­ge­mei­ner­kran­kun­gen oder ein beob­ach­tungs­be­dürf­ti­ges Mut­ter­mal (Ader­haut­nä­vus) am Augenhintergrund.

Vor der Unter­su­chung wer­den Ihre Pupil­len mit Augen­trop­fen medi­ka­men­tös erwei­tert. Als nor­male Neben­wir­kung tre­ten ver­mehrte Blen­dungs­emp­find­lich­keit und ver­schwom­me­nes Sehen in der Nähe für 2-​​3 Stun­den auf. Das Füh­ren eines Kraft­fahr­zeu­ges ist dann nicht zulässig.

Die vor­sorg­li­che Netz­haut­spie­ge­lung ist keine Kas­sen­leis­tung. Wer­den dabei aber behand­lungs­be­dürf­tige Ver­än­de­run­gen fest­ge­stellt, über­nimmt die gesetz­li­che Kran­ken­kasse die Kos­ten für alle wei­te­ren erfor­der­li­chen Maßnahmen.


Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)-Vorsorge

Die „Makula“ (Macula lutea, gel­ber Fleck) ist ein klei­ner aber wich­ti­ger Teil der Netz­haut des Auges („Augen­hin­ter­grund“), mit dem wir scharf sehen, es ist also der ent­schei­dende Be­reich der Netz­haut für eine gute Seh­funk­tion des Auges und damit für unsere Lebens­qua­li­tät von gro­ßer Be­deu­tung.

Die alters­be­dingte Maku­la­de­ge­ne­ra­tion (AMD) ist eine häu­fige und ernst zu neh­mende Erkran­kung bei älte­ren Men­schen. Sie ist eine alters­ab­hän­gige Erkran­kung, d.h. ab dem 50.Lebensjahr erhöht sich das Risiko, an der Maku­la­de­ge­ne­ra­tion zu erkranken.

Die Maku­la­de­ge­ne­ra­tion kann inner­halb weni­ger Monate zu einer deut­li­chen Seh­schwä­che bis hin zur Erblin­dung füh­ren. In Indus­trie­na­tio­nen ist die Maku­la­de­ge­ne­ra­tion mitt­ler­weile die häu­figste Erblindungsursache.

Eine regel­mä­ßige Vor­sor­ge­un­ter­su­chung ist für jeden Men­schen ins­be­son­dere ab dem 50 Lebens­jahr von beson­de­rer Bedeu­tung: Je frü­her die Maku­la­er­kran­kung erkannt wird, desto höher sind die Chan­cen für eine frühe und erfolg­rei­che Behandlung.

Wie wird die Maku­la­de­ge­ne­ra­tion fest­ge­stellt?

Tücki­scher­weise kann die Erkran­kung für Sie lange Zeit unbe­merkt blei­ben, denn oft ist anfangs nur eines Ihrer Augen betrof­fe­n. Ihr gesun­des Auge ist dann in der Lage, den bereits ein­ge­tre­te­nen Seh­ver­lust aus­zu­glei­chen und ver­schlei­ert so die Erkrankung.

Erste Anzei­chen für Sie sind Pro­bleme beim Lesen. Schrei­tet die Erkran­kung fort, neh­men viele Betrof­fene beim Sehen gerade Linien als Wel­len­li­nien wahr. Es kommt zu einem Sehaus­fall in der Mitte unse­res Seh­fel­des, was beson­ders stö­rend ist (Sie kön­nen das selbst ver­su­chen, indem Sie auf eine Brille in die Mitte einen klei­nen Kle­ber machen: Sie kön­nen nicht mehr gera­de­aus scharf sehen und sind dadurch in Ihren täg­li­chen Akti­vi­tä­ten sehr eingeschränkt).

Die Auf­gabe des Augen­arz­tes

Die Unter­su­chung durch den Augen­arzt kann eine früh­zei­tige Dia­gnose der AMD stel­len. Hier erfolgt eine Spie­ge­lung Ihres Augen­hin­ter­grunds und der Makula mit einer Lupe am Unter­su­chungs­stuhl („Spalt­lampe“) in der Augen­arzt­pra­xis (vorab wird Ihre Pupille erwei­tert, um dem Augen­arzt oder der Augen­ärz­tin ein mög­lichst unge­stör­ten Blick auf die Netz­haut zu ermög­li­chen. Das Auge wird „weit­ge­tropft“, wie wir sagen).

Wei­tere, wich­tige Unter­su­chun­gen sind die Fluo­res­zenz­an­gio­gra­phie (dient zur Dar­stel­lung der Augen­hin­ter­grund­ge­fäße) oder das OCT (opti­sche Kohä­renz­to­mo­gra­phie: dient zur Beur­tei­lung der gesam­ten Netzhaut).

Selbst­un­ter­su­chung

Eine ein­fa­che Mög­lich­keit der Früh­er­ken­nung ist im Selbst-​​Test mög­lich (Ams­ler­test): Sie kön­nen so schnell erken­nen, ob Sie an einer Seh­stö­rung lei­den oder nicht. Der Test erspart jedoch nicht die Unter­su­chung durch den Augen­arzt, da die­ser Test erst in spä­te­ren Sta­dien der Erkran­kung nach­wei­sen läßt: wir wol­len jedoch die Maku­la­de­gener­tion frü­her erkennen.

Wel­che Mög­lich­kei­ten der Vor­beu­gung gibt es?

Die Ursa­chen der Erkran­kung sind bis heute nicht voll­stän­dig erforscht. Trotz­dem sollten Gefäß­ri­si­ko­fak­to­ren wie das Rau­chen und erhöh­ter Blut­druck aus­ge­schal­tet werden. Einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung mit reich­lich Obst und Gemüse wird heute eine schüt­zende Funk­tion beige­mes­sen: so ent­hal­ten Gemüse wie Broc­coli oder Mais den Wirk­stoff Lutein, der als gel­ber Farb­stoff in der Makula vor­kommt und sie gegen sog. oxi­da­tive Schä­den schützt.
Wir emp­feh­len in Über­ein­stim­mung mit den füh­ren­den For­schungs­grup­pen hier zusätz­lich Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel, die in den Stoff­wech­sel ein­grei­fen, indem sie diese oxi­da­tiven Pro­zesse ver­hin­dern und somit die Makula schüt­zen kön­nen (Luteinpräparate).

Wel­che The­ra­pien gibt es bei der AMD?

Lei­der gibt es bis heute keine eta­blierte zuge­las­sene The­ra­pie, mit der es zu einer schnel­len und voll­stän­di­gen „Hei­lung der AMD“ kommt. Es ste­hen jedoch mitt­ler­weile Behand­lungs­for­men zur Ver­fü­gung, die die Aus­wir­kun­gen der Krank­heit stop­pen oder zumin­dest deut­lich ver­lang­samen.

Laser­be­hand­lung

In frü­he­ren Sta­dien der „feuch­ten „Maku­la­de­ge­ne­ra­tion“ kann eine Behand­lung mit dem Laser­strahl sinn­voll sein. Mit dem Laser­strahl wer­den dabei neu aus­spros­sende und undichte Gefäße, die außer­halb des Zen­trums lie­gen, ver­ödet. Die Behand­lung erfolgt ambu­lant und ist in aller Regel schmerzfrei.

Pho­to­dy­na­mi­sche The­ra­pie (PDT)

Bei die­ser Behand­lungs­form für ein bestimm­tes Sta­dium der feuch­ten Maku­la­de­ge­ne­ra­tion wird zunächst eine Sub­stanz in die Arm­vene gespritzt, die dann im Auge die Gefäß­wu­che­run­gen für den Laser­strahl emp­find­li­cher machen und somit die Gefäß­wu­che­run­gen bekämpft.

Intra­vi­t­reale Injek­tio­nen („Die Spritze“)

Hier wird ein Medi­ka­ment (Lucen­tis®, Ava­s­tin®, Macu­gen®) in das Auge inji­ziert, das ver­hin­dert, dass die neuen, fal­schen Blut­ge­fäße wach­sen. Wei­ter wird so erreicht, dass Flüs­sig­keit nicht mehr aus den Gefä­ßen aus­tritt und so kann sogar erreicht wer­den, dass einige der ver­ur­sach­ten Schä­den wie­der repa­riert wer­den. Die Behand­lung erfolgt ambu­lant unter äußerst ste­ri­len Bedin­gen im Ope­ra­ti­ons­saal (OP).
Unter die­ser Behand­lungs­form sehen wir momen­tan die bes­ten Ergeb­nisse, jedoch muss die Behand­lung in Abstän­den mehr­fach wie­der­holt werden.

Tes­ten Sie Ihr Sehen - wir emp­feh­len zur Früh­er­ken­nung und Ver­laufs­kon­trolle den Amsler-​​Selbsttest. PDF-Download

Man unter­schei­det zwei For­men der AMD:

1. Tro­ckene AMD
Etwa 75% der betrof­fe­nen Pati­en­ten erkran­ken an der so genann­ten tro­cke­nen AMD. Der Krank­heits­ver­lauf ist in der Regel sehr lang­sam. Im Laufe der Jahre kommt es zu einer zuneh­men­den Seh­stö­rung in der Netz­haut­mitte

2. Feuchte AMD
Etwa 15 % der Pati­en­ten ent­wi­ckeln eine „feuchte AMD“. Hier wird das Seh­ver­mö­gen geschä­digt, indem neue abnorme Blut­ge­fäße in der Netz­haut wach­sen, aus denen Flüs­sig­keit in den Augen­hin­ter­grund aus­tritt. Dadurch wird das Sehen erschwert. Die feuchte AMD greift den Teil des Auges an, mit dem Ein­zel­hei­ten im Mit­tel­punkt des Gesichts­fel­des gese­hen wer­den, die Makula.

Der Ver­lauf der “feuch­ten Maku­la­de­ge­ne­ra­tion“ ist deut­lich schnel­ler und aggres­si­ver. Hier ist die frühe Dia­gnos­tik von beson­de­rer Bedeu­tung. Die feuchte AMD ist eine lang­an­dau­ernde Erkran­kung, und die meis­ten Pati­en­ten benö­ti­gen eine lang­fris­tige Behandlung.